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Dezember 2014
29. Dezember 2014 |
Vom Bösen Weibl bis zum Misthaufen und Waschgang
Ein Gast-Beitrag über klangvolle Bergnamen von Christine Hutterer
Berge – schroffe Massen aus Fels und Stein, groß, erhaben, angsteinflößend. Ich besteige sie gerne, habe sie gerne in meiner Nähe, arbeite mich an ihnen ab. Ich liebe die lieblichen Almen, die duftenden Latschenkiefern und die Farben der Natur. Und was gibt es schöneres, als nach einem schweißtreibenden Aufstieg das 360-Grad-Panorama ringsum zu genießen und mit den Dohlen um die Brotzeit zu rangeln?
Und auch wenn es eigentlich keine Rolle spielt, so macht ein Berg mit klangvollem Namen doch noch ein bisschen mehr her. Wie ich das meine? So: K2, Nanga Parbat, Cerro Torre, Mont Blanc – das sind Namen, die in den Bann ziehen (und Berge, die ich mit großer Wahrscheinlichkeit nie besteigen werde). Bessere Chancen sehe ich da für den Misthaufen (Vorarlberg) und vielleicht im Anschluss sinnvollerweise den Waschgang (Hohe Tauern).
Da man auf einem Berg dem Himmel und dem lieben Gott so nah ist, liegt es auf der Hand, dass sich auch die weltliche und geistliche Obrigkeit hier versammelt. Mit der Großen Bischofsmütze (Dachstein), dem Predigtstuhl, dem Hochthron (alle Berchtesgadener Alpen) und dem Herzogstand (Bayerische Voralpen) sind die wichtigsten Utensilien für den Hochkönig (Berchtesgadener Alpen) schon vorhanden.
In dem Reigen der hohen Herrschaften fehlt – wie meist – ein wenig Demut (Karnische Alpen). Einzig der Zahme Kaiser (Kaisergebirge) nimmt sich zurück. Bei seinem Nachbarn, dem Wilden Kaiser, ist daran nicht zu denken. Groß und felsig steht er von weitem sichtbar da. Ob er wohl eine Freundin hat, z. B. das Böse Weibl (Hohe Tauern) oder die Steinerne Agnes (Berchtesgadener Alpen)? Oder hält er sich eher einen Habicht (Stubaier Alpen), einen Rabenkopf (Bayerische Voralpen) oder ein Ochsenhorn (Loferer Steinberge)?
Egal. Manche Berge sind, was ihre Namen betrifft, noch undankbarer – oder wer würde nach einem wunderbar sonnigen Wochenende gerne erzählen, man wäre auf dem Unnütz (Rofangebirge), dem Großelendkopf (Hohe Tauern) oder einem Grundübelhorn (Berchtesgadener Alpen) gewesen? Besonders, wenn ein Gewitter im Anzug ist, sollte man (nicht nur) den Fluchtkogel (Ötztaler Alpen) zügig verlassen, denn mit einem Donnerkogel (Dachstein) und Nebelhorn (Allgäuer Alpen) am Berg ist nicht zu spaßen.
Ich bin doch sehr froh, dass die Bergnamen meist nicht halten, was sie versprechen; man denke nur an das Tote Gebirge oder den Hundstod (Berchtesgadener Alpen). Viele würden auch eher einen Adriastrand als Fleischbank bezeichnen und doch liegt diese eindrucksvoll im Kaisergebirge.
Vielleicht ist es empfehlenswert, die kommende Bergsaison mit der Mutspitze (Vinschgau) zu beginnen, das Sonntagshorn (Chiemgau) nicht zu vergessen und sich dann an die Felsmassive mit den ruppigeren Namen zu machen. Auch in den Allgäuer Alpen, wo Annette Bopp eine Ferienwohnung besitzt, gibt es einige Gipfel zu erklimmen: das Fellhorn, die Mädelegabel, den Hochvogel, das Rindalphorn, das Hohe Licht oder den Großen Daumen. Irgendwie klingen diese Namen doch – fast – genauso gut wie Mont Blanc!

www.lebens-werke.de
Autorin des Buches "Ist das jetzt der Urlaub?" über eine Wanderung auf Korsika mit zwei kleinen Kindern und einem Esel
Juni 2013
30. Juni 2013 |
Schwarzwälder Kirschtorte
Süßschnäbel und Kuchenfetischisten werden begeistert sein über dieses Exemplar einer Schwarzwälder Kirschtorte, die genau so aussieht, wie sie aussehen muss:
Das Prachtstück ist erhältlich bei der Bäckerei und Konditorei Renz in Weil der Stadt, deren Brezeln gerade erst zum dritten Mal wieder mit der Bestnote 1,0 prämiiert wurden. Tipp: Brezeln besser vorbestellen, mittags sind sie nämlich meistens schon ausverkauft.
Bäckerei Konditorei Cafe Renz
Untere Klostergasse 22
71263 Weil der Stadt
Telefon: +49 7033 2245
Telefax: +49 7033 80104
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www.café-renz.com
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