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06. August 2013 |
Veggi-Tag – warum eigentlich nicht?
Das ist doch mal eine nette Initiative: die Grünen schlagen vor, einen "Veggi-Tag" in allen öffentlichen Kantinen einzurichten. Donnerstags sollte es nur vegetarische oder vegane Gerichte geben. Au weia. Das ging aber mitten auf den Teller des deutschen Fleischfressers.
Ein staatliches Fleischverbot sei "eine Frechheit", empört sich Henrike Rossbach in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung – wer wolle, solle jeden Tag zwei Burger essen dürfen. Auch CDU und FDP machten Front gegen das eintägige Gemüse-Gebot, sahen bereits die Freiheit in Gefahr und eine "grüne Erziehungsdiktatur" am Horizont. Und Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) beeilte sich, für die Fleisch-Lobby eine Lanze zu brechen: Fleisch gehöre zu einer ausgewogenen Ernährung, zitiert Spiegel-Online ihren Sprecher. Ach so? Aber sicher nicht der tägliche Fleischverzehr, Frau Aigner! Das ist nicht mehr ausgewogen, sondern definitiv ZUVIEL!
Wer sich auch nur ansatzweise mal mit gesunder Ernährung beschäftigt hat, weiß doch, dass der Fleichverzehr in Deutschland zu hoch ist: Pro Kopf waren es 2011 ca. 9 Kilo Rind- und Kalbfleisch, 39 Kilo Schweinefleisch 11 Kilo Geflügel und 1,8 Kilo sonstige Fleischsorten (z. B. Schaf, Ziege). Macht summa summarum 61 Kilo pro Kopf im Durchschnitt. Pro Kopf – das heißt: jeder Säugling ist mit eingerechnet, jedes Kind, jeder Vegetarier, jeder alte Mensch. In realiter ist der Verbrauch eines Erwachsenen also noch viel höher, vor allem bei den Männern.
Wozu also diese Empörung? Was ist denn so schlimm, einmal in der Woche auszuprobieren, wie ein Hauptgericht ohne Fleisch mundet? Vielleicht kommt der/die eine oder andere ja auf den Geschmack? Und am ehesten dann, wenn es einfach nichts anderes gibt!
Wie wär's denn, der Familie, den Freunden, dem Überraschungsgast mal fix diesen Brotaufstrich zu kredenzen, der auf geröstetem Ciabatta oder Baguette einfach nur köstlich schmeckt und für runde Augen sorgen wird: die berühmte "Havelhöher Lügen-Leberwurst". Sie enthält kein Gramm Fleisch und kein Gramm Fett, schmeckt aber so leberwurstig, dass selbst ein Metzger sie nicht von seiner besten Landleberwurst unterscheiden kann. Das glaubt Ihr nicht? Probiert's doch einfach aus, es ist kinderleicht:
150 g grüne Linsen
250 g Räuchertofu
2 Esslöffel Hefeflocken
Majoran, Basilikum, Thymian, Pfeffer
Die Linsen in etwas Wasser garen (Vorsicht: gegebenenfalls etwas nachgießen, damit sie nicht anbrennen). Den Tofu würfeln und alles zusammen im Mixer pürieren – fertig! Hält im Kühlschrank ca. 1 Woche, wird aber meistens schon vorher ratzeputz aufgegessen!
Das Rezept stammt aus meinem Buch
"Die Havelhöher Herzschule –
neue Perspektiven für Herzpatienten"
268 Seiten
Aethera im Verlag Freies Geistesleben
und Urachhaus
19,90 Euro
Und noch mehr leckere Rezepte für eine fleischlose Küche findet Ihr in diesem Kochbuch: "Genussküche fürs Herz"
Aethera im Verlag Freies Geistesleben und
Urachhaus
Mit 101 Fotos von Nele Braas
24,90 Euro
Einige Kostproben sind bereits in diesem Blog eingestellt. Ihr findet Sie in der Rubrik "FrolleinDoktor speist".
Guten Appetit!
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Zurzeit arbeite ich an einer Multimedia-Reportage – das ist ein spannendes Projekt, das mir erlaubt, Neuland zu betreten mit diesem journalistischen Format. Stay tuned!